Ponte Torretta und Golena Bellinzona

Zwei unterschiedliche Projekte, die gemeinsame Ziele verfolgen: die Aufwertung des Territoriums und die Förderung einer langsamen, zugänglichen und inklusiven Mobilität.

Der Kontext

Das Departement des Kantons Tessin und die Stadt Bellinzona planen seit einiger Zeit Interventionen zur Förderung einer nachhaltigen Mobilität, die Fußgänger und Fahrradfahrer zu privilegierten Nutzern der vom Menschen geschaffenen Landschaft machen kann. Dieser Zweck bringt eine wichtige Last mit sich: Er besteht darin, für alle Arten von Nutzern.
Die neue Torretta-Brücke (gefördert von der kantonalen Behörde) soll das Rad- und Fussgängerwegenetz zwischen den beiden Ufern des Tessins, auf dem der Flusspark Saleggi-Boschetti verlaufen wird, durchgehen lassen (ein Projekt, das von der Stadt Bellinzona unterstützt wird).
Tatsächlich gibt es in dieser Gegend bereits ein riesiges Freizeitgebiet, die Golena, mit Naturwege, einem Spielplatz und einem Raum, um näher ans Wasser zu kommen; Orte, die die Gemeinde aufwerten möchte.
Der Bau der neuen Torretta-Brücke bot die Gelegenheit, die Ausweitung des Netzes zugänglicher Wege auch auf das darunter liegende Gebiet vorwegzunehmen, das mit dem Golena-Gebiet zusammenfällt. Die Stadt Bellinzona begrüßte die Berichte der Interessengruppen und regte die Zusammenarbeit mit der Tessiner Behindertenintegration an, um ein Barrierefreiheitsprojekt entlang des linken Tessiner Flussufers zu entwickeln, das auch die bestehenden und zukünftigen Verbindungen des Quartiers berücksichtigt.

 

Torretta-Brücke Projekt

Der Eingang zum Gehweg wird entsprechend dem Zugangsbereich zur Golena eingefügt und endet in einem Wendeplatz, der einerseits das Wenden von Fahrzeugen ermöglicht, die aus dem Stadtzentrum (Viale Franscini) kommen, und der andererseits das Wenden ermöglicht wird zum Mittelpunkt zahlreicher städtischer Fuß- und Radwege.
Der neue Kreisverkehr und die angrenzenden Gehwege respektieren die maximale Steigung von 6 %. Der Gehweg weist außerdem eine Längsneigung von 6 % und eine Querneigung von 1,5 % auf, was optimal ist, um Menschen mit Behinderungen eine unabhängige Mobilität zu gewährleisten.
Die gewählten Materialien und die Auflösung der Ausführungsdetails begünstigen die Zugänglichkeit: Auf beiden Seiten des Gehwegs (Bellinzona-Seite und Carasso-Seite) bestehen die Gehwege aus Beton, sind an der Oberfläche geglättet und mit Quarzsand bestreut. Entspricht den zentralen Spannweiten der Brücke/Entsprechend den mittleren Spannweiten der Brücke ist der Weg auf ca. 170 m mit Schichten aus Polyurethan und Epoxidharzen versehen, die der Oberfläche mechanische Abriebfestigkeit und hervorragende Rutschfestigkeit verleihen.
Der chromatische Kontrast zwischen der Betonoberfläche (hellgrau) und der Harzoberfläche (rötlichbraun) sorgt für eine angenehme ästhetische Wirkung und signalisiert den Anfang und das Ende der Brücke: Diese Designwahl erleichtert die Erkennung des Ortes und die Ausrichtung der Wege, insbesondere für sehbehinderte Menschen, die in der Mobilität immer nach klaren Bezugselementen suchen.
Der gesamte Gehweg ist aus Metall gefertigt – COR-TEN – was dem Produkt eine charakteristische Farbe und einen Materialeffekt verleiht; Die gleiche Stahlsorte wird auch für die Brüstungen verwendet, die mit integrierter Beleuchtung ausgestattet sind. Diese aus Sicherheitsgründen 130 cm hohen Schutzelemente ermöglichen eine gute Sicht für Rollstuhlfahrer, da die horizontale Querstrebe nicht auf Augenhöhe, sondern darüber liegt und der Blick durch die Struktur der vertikalen Stützen möglich ist.

 

Das Golenagebiet Projekt

Die Intervention in dieses Gebiet erforderte in der Entwurfsphase der Routen besondere Aufmerksamkeit, um den naturalistischen Charakter des Ortes zu respektieren und eine vollständige Zugänglichkeit zu ermöglichen. Diese Zwänge haben zu unterschiedlichen Gestaltungsmöglichkeiten, insbesondere im Hinblick auf das Flussschutzgebiet, geführt. Der erste Abschnitt – also die Verbindung zwischen dem Straßenniveau oben und la Golena unten – liegt noch innerhalb der nicht überflutbaren Böschung und besteht aus einer 6 %igen Rampe, 2 m breit und ca. 50 m lang, unterbrochen von einem Parkpodest. Die Platte besteht aus gewaschenem Beton, der Zuschlagstoffe des Typen „Ticino“ enthält, die dem Material eine wärmere Farbe verleihen. Der zweite Abschnitt – also die Strecke in La Golena innerhalb des Flussgebietes – ist flach. Es hat eine sinusförmige Form und besteht aus stabilisiertem Peccia (Valle Maggia). Es handelt sich um ein poröses Material, das die Beschaffenheit des Bodens nicht beeinträchtigt und gleichzeitig eine gute Durchgängigkeit auch für Kinderwagen bietet.

 

Beteiligung von Endbenutzern

Das Barrierefreiheitsprojekt an der Golena war geprägt von der Diskussion zwischen dem Träger/Förderer, den Designern, den Barrierefreiheitsspezialisten (Design for All Kompetenzzentrum für Behindertenintegration im Tessin) und Menschen mit Behinderungen. Insbesondere für die Auswahl der Belagsart wurden praktische Tests durch einen Rollstuhlfahrer durchgeführt, der die Eignung der Materialien im Hinblick auf die Mobilität testen und seinen Beitrag dazu leisten konnte.

 

Allgemeine Informationen für die Planung (Schweizerische technische Vorschriften)
Nach SN 640 075 und SIA 500

Polsterung: Eignung abhängig von der Befahrbarkeit mit Rollstühlen, Rollatoren und Co. (geringer Rollwiderstand); Praktikabilität (Abwesenheit von Hindernissen); Anti-Rutsch-Sicherheit (wirkt der Rutschgefahr entgegen).

Rampen: Sie müssen eine maximale Neigung von 6 % und eine Mindestbreite haben. 120 cm (oder min. 180 cm an überfüllten Orten).

Podeste: am Ende und am Anfang der Rampen, ebene Flächen ohne Steigungen, von min. cm 140x140.
Höhenunterschieden von mehr als 150 cm sind Zwischenpodeste von min. 140 cm alle ca. 15 m (Richtwert).


Text von Caterina Cavo

Fotos: inclusion andicap ticino©    
                                      
Unser herzlichen Danken an: Ilaria Perren

Datenblatt

Ponte Torretta

Jahr: 2021-2022
Ort: Bellinzona (CH)
Projekt: Konsortium CI Toretta/AR&PA - Planung; Architekturbüros AZPML und DNF
Bauträger: Republik Kanton Tessin, Regionale Verkehrskommission Bellinzona, Schweizerische Eidgenossenschaft und Bundesamt für Straßen ASTRA.

La Golena Bereich
Jahr: 2021-2022
Ort: Bellinzona (CH)
Projekt: Amt für Natur und Landschaft Kantons Tessin.
Bauträger: Republik Kanton Tessin, 
Regionale Verkehrskommission Bellinzona, Schweizerische Eidgenossenschaft, Bundesamt für Straßen ASTRA.
Beratung zur Barrierefreiheit: Kompetenzzentrum Design for All

TEILEN

Werden Sie Mitglied

Alle Interessierten sind herzlich eingeladen, sich der Projektgruppe Design for All anzuschließen und mit uns in Kontakt zu treten.

 

Treten Sie der Design for All Gruppe

 

Für weitere Informationen

Informativa Privacy

Utilizziamo i cookie perché il sito funzioni correttamente, per fornirti continuamente la migliore esperienza di navigazione possibile e per eseguire analisi sull’utilizzo del nostro sito web. 

Leggi la nostra Informativa sul Trattamento dei dati.

Clicca su “Accetto” per accettare i cookie e continuare la navigazione sul sito. 

Accetto